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Barrierefreie Badezimmer-Raumkonzepte

Was zeichnet ein barrierefreies Badezimmer aus?

Im Bereich des Waschbeckens sollte (im Zuge einer barrierefreien Gestaltung) besonderes Augenmerk auf genügend Ablageflächen, die seitliche Zugänglichkeit und eine ergonomische Formgebung gelegt werden.
Damit eine sitzende Körperpflege, beispielsweise mit einer davor platzierten Sitzgelegenheit, mühelos möglich ist, muss das Waschbecken ausreichend Kniefreiheit (Beinfreiheit) garantieren.
Zweckmäßigerweise sollten die Mischbatterien als Einhandhebelmischer konzipiert sein, wobei der Auslauf (der Wasserhahn) die Möglichkeit bieten sollte, seitlich weggeschwenkt zu werden.
Werden am Waschbecken Stützgriffe installiert, so muss deren Anbringungshöhe präzise an die Position des Waschtisches angeglichen werden.
Als besonders nützlich (oder vorteilhaft) erweisen sich Stützgriffe mit zwei unterschiedlichen Greifebenen, da die untere Stange zusätzlich als praktischer Handtuchhalter fungieren kann.

An der Toilette sollten die Betätigung der Spülung und der Toilettenpapierhalter idealerweise so im vorderen, seitlichen Greifradius positioniert werden, dass sie mühelos und ohne größere körperliche Anstrengung zugänglich sind.
Äußerst passende Unterstützungs- und Aufstehhilfen sind (beispielsweise) mehrsprossige, einklappbare Stütz- und Anhebevorrichtungen.
Diese Haltegriffe gestatten es, dem Anwender eine personalisierte Aufstehhilfe bereitzustellen, indem deren effektive Anbringungshöhe individuell angepasst wird, ohne dabei die unbehelligte Badezimmernutzung durch andere Personen zu beeinträchtigen.

Falls eine Badewanne im Raum installiert ist, erweist sich eine Einstiegshilfe in Gestalt eines Badelifters als äußerst nützlich.
Dabei ist entscheidend, dass der Lifter den oberen Wannenrand tatsächlich vollständig überfährt, um ein unkompliziertes Hinein- und Herauswechseln aus der Wanne sicherzustellen.
Außerdem müssen (als Ergänzung) passende Griffstangen angebracht werden.
Werden als Hilfsmittel für den Einstieg lediglich Stufen und Griffe am Wannenrand eingesetzt, ist zwingend darauf zu achten, dass diese fest (beispielsweise durch Verschraubung) und sicher montiert sind.
Einfach aufgesetzte, lediglich festgeklemmte oder nur eingehängte Hilfsmittel bergen (jedoch) ein erhebliches Risiko schwerwiegender Stürze.
Für die Badezimmerarmatur (der Wanne) gelten dieselben Prinzipien wie für die Brausearmatur.

Installierte Unterstützungs-, Anhebe- und Transferhilfen im Badezimmer dürfen weder die allgemeine Raumnutzung noch die Durchführung etwaiger notwendiger Hilfeleistungen behindern.
Aus diesem Grund sind Konstruktionen wie Strickleiterkombinationen und ähnliche Vorrichtungen unbedingt zu unterlassen; des Weiteren sollte bei in Laufwege hineinragenden Behelfen (oder Hilfsmitteln) stets eine schwenkbare Variante präferiert werden.
Die Haltegriffe selbst müssen (zudem) aus einem strapazierfähigen und hygienisch tadellosen Werkstoff gefertigt sein und über eine äußerst stabile Bauart verfügen.

Um das Gesamtbild zu vervollständigen, sollte (oder muss) noch angefügt werden, dass die Grundfläche eines barrierefrei zugänglichen Sanitärraumes natürlich ebenfalls eine maßgebliche Rolle spielt.
Demnach sind vor der Toilette, dem Waschbecken sowie im Duschbereich Manövrierflächen von einhundertzwanzig mal einhundertzwanzig Zentimetern (120 x 120 cm) unerlässlich, wobei sich diese Flächen allerdings überlagern können.

[Quelle: Verlag KBT Huber]

Fachbuch BauStandard BarriereFreiheit

Hindernisfreie und für Rollstühle geeignete Raumkonzepte sowie die Ausgestaltungsmöglichkeiten von gebräuchlichen Grundrissen.