Einsatz des Schwangerschaftsunwohlseins
Unwohlsein während der Gestation
Eine Übersicht dessen, was Sie hier erwartet:
Gestationsnausea: Wann setzt sie ein, wen betrifft sie und aus welchen Gründen?
Sie erwarten Nachwuchs und werden von Übelkeit oder Magenverstimmungen geplagt? Führt der Geruch spezifischer Speisen bei Ihnen zu Unwohlsein und bestimmte Nahrungsmittel verleiden Ihnen plötzlich? Fühlt sich Ihr Organismus besonders in den Morgenstunden unwohl und sind Sie von dem Phänomen der morgendlichen Nausea betroffen?
Das gestationsbedingte Unwohlsein kann bereits früh in der Schwangerschaft, nämlich in den initialen Wochen, manifest werden und sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen erstrecken. Dennoch besteht die Möglichkeit, diese unangenehmen Symptome durch gezielte Ratschläge zu mildern! Eine genaue Definition der Schwangerschaftsübelkeit, welche Personengruppen überdurchschnittlich oft darunter leiden, wann ihr Einsetzen zu erwarten ist und welche hilfreichen Empfehlungen Ihnen diesbezüglich zur Verfügung stehen, all dies beleuchten wir in unserem Artikel.
Nausea in der Gestation: Wann beginnt die Symptomatik?
Das Gefühl des Unwohlseins während der Schwangerschaft zählt zu den primären und unverkennbarsten Indikatoren einer beginnenden Schwangerschaft. Oftmals gesellt sich hierzu ein Brechreiz (medizinisch Emesis genannt), was eine zusätzliche, bemerkbare körperliche Umstellung darstellt.
Wann treten Brechreiz und Erbrechen erstmals in Erscheinung?
Der genaue Zeitpunkt des Beginns der Übelkeit bei werdenden Müttern variiert individuell von einer Person zur anderen. Nichtsdestotrotz manifestiert sie sich vornehmlich im Zeitraum der fünften bis zur zwölften Gestationswoche (SSW).
Nausea und Emesis in der Gestation | Diagramm: Basierend auf einer eigenen Visualisierung nach Chortatos, A. et al. 2018.
Das Diagramm illustriert den Anteil der beeinträchtigten Personen, die je nach Gestationswoche entweder an gestationsbedingter Nausea oder an beiden Symptomen - sowohl Übelkeit als auch Emesis - laborieren. Zum Beispiel ergab die Untersuchung der Wissenschaftler, dass in der fünften bis zur achten Schwangerschaftswoche bei annähernd 32 Prozent (31,9 %) der werdenden Mütter ein Gefühl des Unwohlseins und bei fast 27 Prozent (27,2 %) sogar eine Kombination aus Übelkeit und Erbrechen zu verzeichnen war. Das Schaubild verdeutlicht eindeutig, dass man insbesondere im ersten Trimester der Gestation (bis zur zwölften Woche) diese charakteristischen Merkmale einer Schwangerschaft erwarten darf. Die dargestellten Prozentangaben entstammen einer Untersuchung, bei der die Wissenschaftler die Daten von zweiundfünfzigtausendsechshundertsiebenundachtzig (52.687) Schwangerschaften einer detaillierten Analyse unterzogen.10
Es zeigt sich primär, dass die Beschwerden ab der sechsten Woche signifikant an Intensität gewinnen. In der Frühphase der Gravidität, unmittelbar nach der Konzeption und der erfolgten Nidation, sind Anzeichen wie das gestationsbedingte Erbrechen weniger ausgeprägt oder kaum spürbar. Im Anschluss an die zwölfte Gestationswoche lassen die Symptome für gewöhnlich allmählich wieder nach.
Nausea und Emesis in den frühen Morgenstunden
Das Phänomen der Morgenübelkeit findet häufig Beachtung, weil zahlreiche werdende Mütter in den frühen Stunden des Tages ein verstärktes Unbehagen erleben oder sich unpässlich fühlen. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht jede Frau von morgendlichem Brechreiz heimgesucht wird, denn das Unwohlsein kann sich auch erst mittags einstellen und gegebenenfalls über den gesamten Tag persistieren.
Dass viele künftige Mütter jedoch insbesondere in den Morgenstunden mit Nausea ringen, könnte darauf zurückzuführen sein, dass der Magen über Nacht entleert ist und somit der Glukosespiegel im Blut ausgesprochen gering ausfällt. Zusammen mit den fluktuierenden Hormonspiegeln in den initialen Monaten der Schwangerschaft kann diese Konstellation die Entstehung der gefürchteten Anzeichen, wie der morgendlichen Übelkeit, begünstigen.
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Welche Personen sind von Gestationsnausea betroffen?
Bei einigen Schwangeren stellt sich nach dem Erwachen lediglich ein leichtes Magenunwohlsein ein, während andere wiederum den gesamten Tag über an starker Nausea leiden und sich mitunter sogar übergeben müssen. Die Nausea gravidarum bildet den Fokus mannigfaltiger wissenschaftlicher Untersuchungen. Doch nur selten wird dabei explizit erforscht, welche Individuen in besonderem Maße davon betroffen sind und welche prädisponierenden Faktoren die Entstehung von Übelkeit während der Schwangerschaft fördern.
Erkenntnisse aus einer Untersuchung, die unter der Leitung von Dr. Carol Louik durchgeführt wurde, belegen, dass weibliche Personen jenseits des fünfundzwanzigsten Lebensjahres ein vermindertes Risiko aufweisen, an gestationsbedingtem Unwohlsein zu erkranken. Dagegen verzeichneten Frauen, die bereits Nachwuchs zur Welt gebracht hatten, eine erhöhte Prävalenz von Emesis und Nausea während ihrer Gravidität. Ein gesteigertes Risiko besteht desgleichen für Frauen, die zuvor eine Fehlgeburt erlitten haben, sowie für werdende Mütter von Zwillingen.8
Wodurch wird das Unwohlsein während der Gestation verursacht?
Die Ätiologie der gestationsbedingten Nausea ist gegenwärtig noch nicht vollumfänglich entschlüsselt worden. Es wird jedoch angenommen, dass eine Interaktion multipler Faktoren ursächlich ist.
Ätiologische Aspekte des Unwohlseins während der Gestation
Als eine Hauptursache wird insbesondere das humane Choriongonadotropin (hCG), ein spezifisches Gestationshormon, angesehen.1, 7 Sowohl der hCG-Spiegel als auch die Östrogenkonzentration zeigen während der Trächtigkeit eine Erhöhung. Diesem Hormon wird zudem eine Auswirkung auf das gastrointestinale System sowie auf die olfaktorischen und gustatorischen Sinne zugeschrieben.1 Oft meiden werdende Mütter unbewusst gewisse Substanzen, welche dem heranwachsenden Embryo potenziell schaden könnten. Hierzu gehören unter anderem Kaffee, karamellisierte Bratspeisen und spezifische Gewürze.
Zusätzliche potenzielle Auslöser für das Gefühl des Unwohlseins in der Gestationsperiode umfassen:1
- Ein herabgesetzter Blutzuckerspiegel
- Dysfunktionen der Schilddrüsenaktivität
- Eine bakterielle Infektion des Verdauungstraktes
- Genetische Prädisposition (sofern Ihre Mutter häufiger an Übelkeit litt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch Sie während der Schwangerschaft unter diesem Zustand leiden)
- Gefühle von Erschöpfung und Mattigkeit
Unter Umständen können des Weiteren
- spezifische Defizite, hervorgerufen durch unzureichende Ernährung, wie etwa ein Mangel an B-Vitaminen, sowie
- mentale Belastungen, beispielsweise Stress und Furcht
das gestationsbedingte Erbrechen oder das allgemeine Unwohlsein hervorrufen oder deren Intensität erhöhen.
Nausea Gravidarum und das Risiko von Aborten
Dennoch birgt die Gestationsnausea einen positiven Aspekt: Gemäß einer wissenschaftlichen Untersuchung ist das Abortrisiko für Frauen, die während ihrer Schwangerschaft mit Übelkeit konfrontiert sind, äußerst gering. Ein erhöhter hCG-Spiegel reduziert die Wahrscheinlichkeit eines Schwangerschaftsverlustes signifikant.2
Wie lange persistiert das Unwohlsein während der Gravidität?
Die Konzentration des Gestationshormons reduziert sich gewöhnlich nach dem ersten Trimester der Schwangerschaft (etwa zwölfte bis sechzehnte Woche).7 Infolgedessen verringert sich das Unwohlsein während der Schwangerschaft oder sistiert sogar vollständig. Falls sich die Nausea in der frühen Gestationsphase, sprich nach den initialen drei Monaten beziehungsweise der zwölften Schwangerschaftswoche, nicht bessert und Sie weiterhin einen Würgereiz empfinden, ist es dringend ratsam, in jedem Fall einen Mediziner oder Gynäkologen zu konsultieren.
Dies trifft insbesondere auf übermäßiges Erbrechen zu, für welches auch psychogene Aspekte als Erklärungsansatz dienen können. Prinzipiell ist es jedoch möglich, dass das Unwohlsein während der Schwangerschaft bis zum Entbindungstermin andauert.
Gestationsnausea ist als unbedenklich und im Rahmen der Norm zu betrachten und wirkt sich nicht negativ auf den Fötus aus. Fälle von außergewöhnlich starker und persistierender Übelkeit sowie Emesis stellen jedoch eine Ausnahme dar. In äußerst seltenen Situationen kann sich die sogenannte Hyperemesis Gravidarum manifestieren, welche eine hochgradig ausgeprägte Form des Erbrechens repräsentiert. Gemäß einer Untersuchung unter der Ägide von Dr. Mario Festin ist jede zweihundertste (1 von 200) Frau von Hyperemesis Gravidarum betroffen.7 Sollten Sie von diesem Zustand betroffen sein, ist zumeist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus unumgänglich. Eine unversorgte Hyperemesis Gravidarum kann Dehydration und ein Ungleichgewicht der Elektrolyte zur Folge haben. Somit ist eine hinreichende Hydratation von essentieller Bedeutung.
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Frühe Indikatoren einer Gravidität identifizieren
Indizien für eine Schwangerschaft können sich mitunter schon wenige Tage nach dem Geschlechtsverkehr offenbaren. Charakteristische Hinweise auf eine Gestation beinhalten unter anderem:
- Abdominelle Beschwerden
- Nausea
- Amenorrhoe (ausbleibende Monatsblutung)
- Außergewöhnliche Heißhungerattacken
- Eine gesteigerte Basaltemperatur
Ein Schwangerschaftstest kann anfängliche Gewissheit verschaffen.
Der Vorgang der Nidation: Eine Definition
Die Nidation beschreibt den Prozess der „Verankerung' der fertilisierten Eizelle, auch bekannt als Blastozyste, an der Endometriumschleimhaut der Gebärmutter. Sie nistet sich gleichsam einem geschützten Heim in der Uteruswand ein und wird fortan vom Uterus ernährt. Der medizinische Terminus hierfür lautet Nidation oder auch Implantation.
Folat bei bestehendem Kinderwunsch
Jede Frau, die sich Nachwuchs wünscht oder bereits schwanger ist, sollte auf eine balancierte Nährstoffzufuhr und eine adäquate Versorgung mit Vitaminen Wert legen. Hierbei ist die Supplementierung von Folsäure bei bestehendem Kinderwunsch und während der Gravidität von besonderer Relevanz. Folat (oder Vitamin B9) ist essenziell für die Bildung neuer Zellen und deren Division. Doch welche Menge ist erforderlich? Und wann sollte mit der Einnahme des Folats gestartet werden?
Welche Maßnahmen lindern gestationsbedingtes Unwohlsein?
Ihnen ist nun bekannt, dass es für nahezu jede werdende Mutter absolut üblich ist, von Nausea während der Gravidität betroffen zu sein. Bedauerlicherweise gehört dies häufig zum Wunsch nach einem Kind dazu! Es ist wahrscheinlich, dass Sie bereits instinktiv bestimmte Speisen meiden, sobald deren Geruch ein Gefühl des Magendrehens hervorruft.
Besonders während der Gestationszeit ist es von Bedeutung, auf naturheilkundliche Ansätze und bewährte „Heilmittel aus dem Haushalt' zu vertrauen. Sollten Sie jedoch medikamentöse Präparate benötigen oder wünschen, ist es unerlässlich, dies vorab mit Ihrer Ärztin oder Gynäkologin zu besprechen. In seltenen Fällen erreicht der Brechreiz (Emesis) ein derartiges Ausmaß, dass eine stationäre Betreuung im Spital erforderlich wird.
Die Rolle von Ingwer und Ähnlichem bei Gestationsnausea
Es wird angenommen, dass bestimmte pflanzliche Heilmittel, Kräuter und Vitamine das Ausmaß der Nausea während der Gravidität mindern können.
Empfehlung Eins: Die Verwendung von Ingwer
Die Ingwerwurzel wird den naturheilkundlichen Substanzen zugerechnet. Werdende Mütter nutzen Ingwer in Form von Tee oder als Salbe, um Symptome wie das gestationsbedingte Unwohlsein zu bekämpfen. Forschungsergebnisse belegen, dass beispielsweise Ingwertee während der Gestation den Organismus harmonisieren und spasmolytische Effekte entfalten kann.3
Empfehlung Zwei: Der Genuss von Kräutertees
Für Schwangere, die an Emesis leiden, ist die Empfehlung, täglich eine bis zwei Tassen Kräutertee zu konsumieren. Kräutertees sind im Gegensatz zu Kaffee oder Schwarztee frei von Koffein. Viele künftige Mütter bevorzugen zur Linderung des Unwohlseins Kamillentee oder eine wohltuende Kräuterkomposition. Kamille und verwandte Kräuter werden sich wohltuend auf Ihren Magen-Darm-Trakt auswirken und Ihnen Erleichterung bringen. Darüber hinaus ist eine adäquate Hydratation von Belang.
Empfehlung Drei: Die Bedeutung von B-Vitaminen
Vertreter der Naturheilkunde befürworten die Einnahme von B-Vitaminen, weil diese das allgemeine Wohlbefinden während der Gestation fördern und speziell bei morgendlicher Nausea Unterstützung bieten. Insbesondere wird die Zufuhr von Vitamin B12 angeraten. Dieses Vitamin ist in Fisch, Fleisch, verschiedenen Obst- und Gemüsesorten sowie in Molkereiprodukten enthalten. Ferner findet man es in Vollkornprodukten sowie in Soja- und Weizenkeimlingen.
Dr. Mario Festin stieß im Rahmen einer umfassenden Literaturstudie ebenfalls auf Hinweise, dass Vitamin B6 (Pyridoxin) zur Linderung von Schwangerschaftsübelkeit beitragen kann. Pyridoxin ist in moderaten Mengen in nahezu sämtlichen Nahrungsmitteln vorhanden. Zu den ergiebigen tierischen Bezugsquellen zählen Milchprodukte, diverse Fleischsorten (insbesondere Leber und Geflügel) sowie Fisch. Hervorragende pflanzliche Lieferanten sind darüber hinaus Kohl, grüne Gartenbohnen, Linsen, Feldsalat, Erdäpfel, Vollkornprodukte, Weizenkeimlinge, Schalenfrüchte, Hefe, Avocados und Bananen.7
Ratschläge zur Nahrungsaufnahme bei Nausea und Emesis
Es wird angenommen, dass die Art der Verpflegung die Symptomatik beeinflusst, wenn Sie während der Gravidität an Übelkeit leiden.
Empfehlung Vier: Ausreichende Hydration
Es ist von essenzieller Bedeutung, die Flüssigkeitszufuhr nicht zu vernachlässigen. Ärzte raten dazu, reichlich Flüssigkeit, idealerweise Wasser oder Tee, zu sich zu nehmen, insbesondere wenn Sie von gestationsbedingtem Unwohlsein betroffen sind. Sollten Sie kein pures Wasser mögen, könnte der Versuch mit Ingwertee eine Alternative sein. Dieser versorgt Sie mit reichlich Flüssigkeit und einer leichten Geschmacksnote, jedoch ohne Kaloriengehalt.
Empfehlung Fünf: Die Einnahme kleinerer Portionen
Bei auftretender Emesis während der Schwangerschaft sollten Sie Ihre Diät besonders sorgfältig gestalten. Es ist ratsamer, Ihre Speisen auf mehrere, kleinere Mahlzeiten zu verteilen. Gliedern Sie Ihre Nahrungsmittel in überschaubare Mengen. Bei gestationsbedingtem Unwohlsein können Zwieback oder (kalorienreduzierte) Biskuits Linderung verschaffen.
Versuchen Sie, bereits vor dem Aufstehen im Bett etwas Tee, Zwieback oder fades Brot zu sich zu nehmen. Diese geringfügige Nahrungszufuhr hebt Ihren Glukosespiegel im Blut an, der andernfalls Ihre Nausea während der Gestation intensivieren könnte.
Verzehren Sie zwischen den Hauptmahlzeiten getrocknetes Obst oder Nüsse. Zahlreiche Frauen bezeugen die Wirksamkeit, bei aufkommendem Gefühl der Nausea unverzüglich Nüsse oder Trockenfrüchte zu verzehren. Dabei sollten diese gründlich und ausgiebig zerkaut und anschließend heruntergeschluckt werden. Hierfür eignen sich zum Beispiel getrocknete Marillen, Haselnüsse und Mandeln.
Empfehlung Sechs: Führen Sie ein Ernährungsprotokoll
Dokumentieren Sie Ihre Mahlzeiten und deren Effekt auf Ihr Befinden - zu welchem Zeitpunkt und nach welchem Verzehr kommt es zu Emesis oder einem Gefühl des Unwohlseins? Auf diese Weise können möglicherweise unverträgliche Lebensmittel identifiziert werden. Dies ermöglicht es Ihnen, der Ursache Ihrer Nausea in der Gravidität auf die Spur zu kommen und durch den Verzicht auf gewisse Nahrungsmittel die Symptome mindern oder gar verhindern.
Nausea während der Gestation: Weitere unterstützende Maßnahmen!
Zahlreiche zusätzliche Empfehlungen und Hilfsmittel stehen Ihnen zur Verfügung, welche Sie in den Monaten Ihrer Schwangerschaft unterstützen können. Wagen Sie doch den Versuch!
Empfehlung Sieben: Das Aroma von Zitrusfrüchten
Diverse Düfte können zur Entstehung von Nausea in der frühen Gestationsphase beisteuern. Es sei jedoch angemerkt: Der Geruch von Zitrusfrüchten wie Zitrone und Grapefruit fördert die Entspannung und vermag die Symptomatik der Schwangerschaftsübelkeit positiv zu beeinflussen.6
Empfehlung Acht: Die Anwendung von Akupressur
Akupressur und Akupunktur, durchgeführt von Medizinern, Heilpraktikern und Geburtshelfern, stellen eine natürliche Therapieoption für Schwangere dar, um gestationsbedingte Nausea zu mildern. Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass akupunkturbasierte Verfahren und Ähnliches eine Reduktion der Beschwerden, insbesondere in den Morgenstunden, bewirken können. So wird beispielsweise ein spezifischer Druckpunkt am Handgelenk als lindernd beschrieben. Besonders für künftige Mütter, die unter morgendlicher Nausea leiden, können diese spezifischen Techniken hilfreich sein.4,5
Empfehlung Neun: Die Wichtigkeit körperlicher Aktivität
Ein Gang an der frischen Luft, sprich ein Spaziergang, wird Ihnen bei gestationsbedingtem Unwohlsein wohltun. Hierbei wird Ihr Metabolismus angeregt. Des Weiteren raten einige Schwangere zur Teilnahme an Yoga-, Pilates- oder Gymnastikeinheiten, um auf diese Weise den Kreislauf zu stimulieren und die Gesundheit zu erhalten. Wer auf die positiven Effekte von Yoga, Shiatsu und verwandten Disziplinen vertraut, sollte einen Kursanbieter wählen, der Expertise in Bezug auf die Gravidität besitzt. Im Allgemeinen ist körperliche Betätigung überdies ein probates Mittel, um beispielsweise seelische Anspannung abzubauen.
Empfehlung Zehn: Die Bedeutung ausreichender Ruhe
Im Falle von gestationsbedingter Emesis erleben Sie oft Erschöpfung. Es wird Ihnen zuträglich sein, sich auszuruhen und zu entspannen. Ein hinlänglicher Nachtschlaf ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Wenn Sie ausgeschlafen sind, können Sie den Tag gelassener beginnen. Stellen Sie doch einfach Ihren Weckruf ein Viertelstunde früher ein. Dies verschafft Ihnen ausreichend Zeit und verhindert morgendliche Hast, welche möglicherweise Ihre Nausea während der Gestation und insbesondere die morgendliche Übelkeit hervorruft.
Beachten Sie am Morgen auch Ihre Zahncreme und die Dimension Ihrer Zahnbürste. Diese können das Gefühl des Unwohlseins in der Schwangerschaft ebenfalls intensivieren. Ein Austausch der Zahncrememarke sowie des Zahnputzinstruments erweist sich hierbei oft als hilfreich.6
Empfehlung Elf: Pharmakologische Optionen bei Nausea Gravidarum
Sollte die Symptomatik besonders gravierend sein und herkömmliche „Hausmittel' keine Linderung verschaffen, stehen auch pharmazeutische Präparate zur Behandlung der Übelkeit während der Gravidität bereit. Insbesondere die Hyperemesis Gravidarum (eine schwerwiegende Form der Schwangerschaftsübelkeit) bedarf einer Therapie. Die initialen therapeutischen Maßnahmen umfassen jedoch zumeist eine umfassende diätetische Beratung.
Im Falle von Nausea gravidarum ist die Applikation von Arzneien möglich. Als Beispiele hierfür dienen Präparate beziehungsweise aktive Substanzen wie Pyridoxin (Vitamin B6), Doxylamin, Antihistaminika oder Antihistamine und Anticholinergika sowie ferner gering dosierte Antiemetika und Medikamente, die auf den Magen-Darm-Trakt wirken.9
Es ist jedoch Vorsicht geboten: Wissenschaftler einer Untersuchung aus den Vereinigten Staaten mahnen, dass die Anwendung von Promethazin, Methylprednisolon, Diphenhydramin, Dimenhydrinat, Doxylamin (auch in Kombination mit Pyridoxin) sowie Hydroxyzin einen ungünstigen Verlauf und Ausgang der Gestation herbeiführen könnte. Grundlage dieser Mahnung bildete eine Studie, an der dreiundvierzig (43) schwangere Frauen mit Hyperemesis Gravidarum teilnahmen, welche mit den genannten Wirkstoffen therapiert wurden. Der Konsum dieser Medikation resultierte in unerwünschten Effekten auf den ungeborenen Nachwuchs.11
Sollten Sie erwägen, pharmakologische oder spezifische Substanzen zu verabreichen, so konsultieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt. Unerwünschte Effekte und Begleiterscheinungen für Sie und Ihr Kind müssen vor deren Anwendung ausgeschlossen werden.
4.7 von 5 Sternen - basierend auf dreihundertfünfzig (350) Rezensionen
Referenzen:
- 1 Diedrich, K. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe. 2. Auflage. Heidelberg. 2007.
- 2 Hinkle, S. N. et al.: Association of Nausea and Vomiting During Pregnancy With Pregnancy Loss - A Secondary Analysis of a Randomized Clinical Trial. JAMA Intern Med., 176 (11), p. 1621-1627. 2016.
- 3 Borrelli, F. et al.: Effectiveness and safety of ginger in the treatment of pregnancy-induced nausea and vomiting. Obstetics and Gynecolology. Apr, 105(4), p. 849 - 856. 2005.
- 4 Smith C. et al.: Acupuncture to treat nausea and vomiting in early pregnancy: a randomized controlled trial. Birth. 29 (1), p. 1-9. 2002.
- 5 Carlsson, C. P. et al.: Manual acupuncture reduces hyperemesis gravidarum: a placebo-controlled, randomized, single-blind, crossover study. Journal of Pain Symptom Management. Oct; 20 (4), p. 273 - 279. 2000.
- 6 Höfer, S., Szász, N.: Hebammen Gesundheitswissen. Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Gräfe und Unzer, München, Iburg, 2012.
- 7 Festin, M.: Nausea and vomiting in early pregnancy. Clinical Evidence 15 (1-2), 1-13. 2006.
- 8 Louik, C. et al.: Nausea and vomiting in pregnancy: maternal characteristics and risk factors. Paediatric and Perinatal Epidemiology 20, 270-278. 2006.
- 9 Mylonas, I. et al.: Erbrechen in der Schwangerschaft/Nausea and vomiting in pregnancy. Deutsches Ärzteblatt 2007; 104(25): A-1821 / B-1604 / C-1544.
- 10 Chortatos, A. et al.: Nausea and vomiting in pregnancy - association with pelvic girdle pain during pregnancy and 4-6 months post-partum. Pregnancy and Childbirth. 18 (1). December 2018.
- 11 Fejzo MS et al.: Antihistamines and other prognostic factors for adverse outcome in hyperemesis gravidarum. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. DOI: 10.1016/j.ejogrb.2013.04.017. 2013.