Kaltblut-Rassen: Groß

Sanfte Riesen

In ihrer englischen Heimat werden Shire Pferde, die größten Pferde der Welt, liebevoll "Gentle Giants" - sanfte Riesen - genannt. Im Gegensatz zu ihrer gewaltigen Erscheinung, präsentieren sie sich als äußerst sanftmütig. Sie zeichnen sich durch einen ausgeglichenen Charakter, Verlässlichkeit und enge Bindung zu ihrem Besitzer aus. Diese Kaltblüter sind schwer aus der Ruhe zu bringen und werden für ihre Ruhe und Gutmütigkeit geschätzt. Man darf sich jedoch nicht von ihrem etwas schwerfälligen Äußeren täuschen lassen. Sie besitzen ein lebhaftes Temperament und eine hohe Lernbereitschaft, was ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten erklärt.

Die Schönheit der Shire Pferde liegt aber nicht nur im Charakter, sondern auch in ihrem imposanten Auftritt. Sie erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 2,05 Metern und ein Gewicht von 800 bis 1000 kg. Sie übertreffen in Größe und Gewicht die meisten anderen Pferde. Ein massiver Körperbau mit kräftigem Rücken und kräftigen Gliedmaßen prägt ihre Erscheinung. Das lange, dichte Fell ist ebenso typisch wie die üppigen Mähnen und Schweife. Oft weisen die Tiere weiße Abzeichen am Gesicht und den Beinen auf, was sie elegant erscheinen lässt. Ein schlanker Kopf, ein leicht gebogener Hals und expressive Augen runden das Erscheinungsbild ab. Braun und Rappen sind die häufigsten Farben, während Schimmel selten und Füchse gar nicht erwünscht sind.

Starke Alleskönner

Die schweren Kaltblüter sind heutzutage sehr beliebt und begeistern Pferdeliebhaber weltweit als Kutsch-, Reit- oder Repräsentationspferde. Bereits im 11. Jahrhundert dienten sie in ihrer Heimat als robuste Reitpferde für Ritter. Ihre Größe und Stärke schützten die Ritter und beeindruckten die Feinde. Später wandelte sich die Nutzung von Kriegspferd zu Transport- und Arbeitspferd, vor allem in der Landwirtschaft. Mit ihrer gewaltigen Zugkraft waren sie beim Transport und beim Pflügen unverzichtbar. Der Bestand ging zurück, als viele Tiere zur Zucht der Clydesdale Pferde nach Schottland exportiert wurden. Durch die Gründung der Shire Horse Society 1878 konnte der Bestand wieder stabilisiert werden. Trotzdem reduzierte der technische Fortschritt die Nachfrage an Shire Pferden. Das Engagement von Züchtern und Brauereien trug zur Wiederbelebung des Bestands bei. Heute erfreuen sie sich als Kutsch-, Zug-, Freizeit- und Showpferde großer Beliebtheit. Ihre Bewegungen sind trotz ihrer Größe elegant und schwungvoll, was sie in Dressurvorführungen beweisen.

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