Ringförmige Tätowierungen am Arm
Körperkunst - in unserer gegenwärtigen Epoche ist es beinahe schon ein Merkmal des Außergewöhnlichen, gänzlich unmarkiert zu sein. Insbesondere in den urbanen Zentren Deutschlands scheint es, als trüge nahezu jeder eine Form von Hautkunst an sich.
Es stellt für viele Mitglieder der LGBTQI+-Gemeinschaft eine Herausforderung dar, bedenkenlos ein beliebiges Tattoo-Studio zu betreten. Sie empfinden ein tiefes Unbehagen im Beisein homophober Kraftsportler oder sind mit unangemessenen Bemerkungen konfrontiert, wie uns Brody Polinsky während unseres Besuchs in seinem Studio UNIVERSE in Berlin-Neukölln eindringlich schilderte.
► Der aus Kanada stammende Künstler etablierte die Atelierräume im vorherigen Kalenderjahr speziell für die Queer-Community. Äußerlich präsentiert sich der Ort unauffällig, doch sein Interieur strahlt eine behagliche Atmosphäre aus. Nach einer sechsjährigen Odyssee durch die Welt hat er nun in der Bundeshauptstadt einen festen Lebensmittelpunkt gefunden. Die von ihm entworfenen Designvorlagen werden auf jeden einzelnen Klienten zugeschnitten und basieren stets auf dessen ganz persönlicher Lebensgeschichte. Demzufolge ist keine Kreation der anderen gänzlich identisch.
Da er persönlich wiederholt Hass und Feindseligkeiten erfahren musste, traf er die bewusste Entscheidung, eine Örtlichkeit zu etablieren, an der sich seine Klientel jederzeit geborgen und geschützt fühlen kann.
Somit realisiert er exakt jene Unterstützung, die er persönlich in seiner eigenen früheren Zeitspanne so dringend benötigt hätte. Obwohl er bereits dreizehn Jahre lang seine queere Identität offen lebte, empfand er nach wie vor ein gewisses Unbehagen in seiner eigenen Haut. Folglich entschloss er sich, persönliche Kurzfilme auf Instagram zu veröffentlichen, wodurch er zugleich weitere Individuen dazu motivierte, sich ihren eigenen Befürchtungen aktiv zu stellen.
Inzwischen hat er sogar ein selbstständiges Online-Portal (@queertattoers) ins Leben gerufen, auf dem er Tattoo-Künstler der queeren Szene global unter dem Kennzeichen QTTR präsentiert, um der Gemeinschaft die Chance zu geben, einen geeigneten Spezialisten in ihrer unmittelbaren Nähe ausfindig zu machen.
An diesem Abschnitt werden dir Medieninhalte von Instagram angezeigt.
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Dennoch expandierte das Netzwerk rasch und kontinuierlich. Derzeit arbeiten etliche Tattoo-Künstler bequem von ihren eigenen vier Wänden aus, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.
Nach Brody Polinskys Empfinden repräsentiert Berlin den weltweit führenden queeren Standort, an dem er sich am tiefsten verwurzelt und am geborgensten fühlt. Nachdem er einst unter Alkoholabhängigkeit litt, verzeichnet er nunmehr bereits sein fünfzehntes Jahr der Abstinenz. Er entdeckte eine unterstützende Institution, die sich speziell an homosexuelle, lesbische, bisexuelle und transgeschlechtliche Personen mit Alkoholproblemen richtet und ihm seither hilfreich zur Seite steht.
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Brody Polinsky verzichtet im Übrigen darauf, Stern- oder Ringmotive zu tätowieren: „Solche ringförmigen Symbole, die am Unterarm gestochen werden, markieren die maximale Eindringtiefe beim Fisting, also die Weite, bis zu der ein Arm in den sexuellen Partner eingeführt werden kann.' Ein bemerkenswerter Fakt ist zudem: Hautbilder, die sich im Bereich der Leistengegend befinden, sollen in russischen Strafanstalten auf eine homosexuelle Orientierung verweisen.
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