Schlaflosigkeit während der Menstruation
Schlaflos während der Periode: Was sind die Ursachen?
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Jeder hat gelegentlich Schlafprobleme. Das ist nicht verwunderlich, da im Alltag viele Faktoren zu unruhigen Nächten führen können: Stress, Ängste und ein hoher Koffeinkonsum. Bei Frauen können auch hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit der Menstruation oder den Wechseljahren die nächtliche Ruhe beeinträchtigen. Aber was ist der eigentliche Grund dafür?
Warum ist ein gesunder Schlaf so wichtig?
Während des Schlafs kann sich unser Körper erholen und neue Energie sammeln. Gleichzeitig verarbeitet unser Gehirn die Erlebnisse des Tages und speichert neu erworbenes Wissen im Langzeitgedächtnis. Die Bedeutung von erholsamem Schlaf wird besonders deutlich, wenn er fehlt. Während der Nachtruhe durchlaufen wir unterschiedliche Schlafphasen, die sich mehrmals wiederholen. In der sogenannten REM-Phase erleben wir besonders lebhafte Träume. Die Abkürzung „REM' steht im Englischen für rapid eye movement, was die schnellen Augenbewegungen beschreibt, die während dieser Phase bei einer Person beobachtet werden können. Der REM-Schlaf wechselt sich mit dem Non-REM-Schlaf (non rapid eye movement), der Tiefschlafphase, ab. In dieser Phase werden in der Hypophyse Wachstumshormone freigesetzt, wodurch sich der Körper regeneriert. Andauernder Schlafmangel kann zu Schädigungen der Zellen führen.
Wie viel Schlaf gilt als normal?
Obwohl es wünschenswert wäre, eine präzise messbare Richtlinie für die ideale Schlafdauer zu haben - diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Es gibt zwar Durchschnittswerte als Anhaltspunkt. Beispielsweise schlafen Erwachsene im Schnitt etwa sieben Stunden pro Nacht, während Personen über 80 Jahre oft nur etwa sechs Stunden Schlaf bekommen. Frauen benötigen tendenziell etwas mehr Schlaf als Männer. Dennoch hat jeder Mensch ein sehr individuelles Schlafbedürfnis, das sich am subjektiven Wohlbefinden orientiert. Fühlen Sie sich tagsüber erholt und können Sie sich gut konzentrieren? Dann scheinen Sie die für Sie passende Schlafdauer gefunden zu haben. Wer sich hingegen eher müde und kraftlos fühlt, bekommt wahrscheinlich zu wenig Schlaf. Wenn Sie in mehr als drei Nächten pro Woche schlecht schlafen und dies über einen Zeitraum von mehr als einem Monat anhält, sollten Sie dies ärztlich abklären lassen, da möglicherweise eine chronische Schlafstörung (Insomnie) vorliegen könnte.
Schlafen Frauen anders als Männer?
Abgesehen vom leicht erhöhten Schlafbedürfnis von Frauen gibt es auch weitere Differenzen im Schlafverhalten der Geschlechter. Frauen sind beispielsweise häufiger von Schlafproblemen betroffen als Männer. Die Ursachen hierfür sind oft emotionale Faktoren, wie beispielsweise Ängste oder Belastungen durch die alltäglichen Herausforderungen und die Doppelbelastung durch Beruf und Haushalt. Des Weiteren beeinflussen Hormone den Schlaf der Frau, etwa durch Schwankungen während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Schlafstörungen können ebenfalls als Begleiterscheinung des Prämenstruellen Syndroms (PMS) auftreten oder als Folge von Behandlungen gegen die Beschwerden auftreten. So werden in seltenen Fällen bei Frauen, die unter besonders starken PMS-Symptomen leiden, sogenannte GnRH-Analoga eingesetzt. GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon) ist ein Hormon, das die Ausschüttung von Hormonen reguliert, welche bei Frauen das Wachstum und die Reifung der Eizellen sowie den Eisprung initiieren. GnRH-Analoga wirken auf den Hormonhaushalt, indem sie die Produktion dieser Hormone in den Eierstöcken reduzieren. Dies kann in der Folge zu Hitzewallungen und Schlafstörungen führen.
Kann die Menstruation den Schlaf beeinflussen?
Schlafprobleme können auch zyklusbedingt sein und zu verschiedenen Zeitpunkten auftreten. Einige Frauen leiden beispielsweise vor der Menstruation unter unruhigem Schlaf. Eine mögliche Ursache ist der sinkende Progesteronspiegel vor der Menstruation. Dieses Hormon, auch bekannt als Gelbkörperhormon, bewirkt, dass sich die Gebärmutter nach dem Eisprung auf die mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Es wird vermehrt in der zweiten Zyklushälfte produziert und hat auch eine schlaffördernde Wirkung. Diese Wirkung lässt nach, wenn der Progesteronspiegel vor der Periode wieder abnimmt. Auch nach dem Eisprung kann es zu Schlafbeeinträchtigungen kommen. Einige Frauen wachen dann nachts häufiger auf und haben intensivere Träume. Wenn die Beschwerden zyklusbedingt sind, dauern sie in der Regel nur einige Nächte an und verschwinden nach der Menstruation von selbst wieder. Wenn sie jedoch länger andauern, sollte eine Frau eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
Schlafstörungen durch Eisenmangel?
Eisenmangel führt zu Müdigkeit, Blässe und Antriebslosigkeit. Frauen, die unter einer sehr starken und lang anhaltenden Menstruationsblutung (Menorrhagie) leiden, können dies bestätigen, da es bei ihnen aufgrund des hohen Blutverlusts zu einem Eisenmangel kommen kann. Oftmals wird jedoch übersehen, dass der Nährstoffmangel auch Schlafstörungen verursachen kann. Diese verschwinden in der Regel wieder, sobald die Ursachen behoben sind. Durch eine Blutuntersuchung lässt sich leicht feststellen, ob tatsächlich ein Eisenmangel vorliegt. Wenn der Nährstoffmangel auf eine starke Menstruationsblutung zurückzuführen ist, kann die Gynäkologin oder der Gynäkologe klären, welche Behandlungen in Frage kommen, um die Menorrhagie gezielt zu behandeln.
Schlafhygiene: Maßnahmen für einen besseren Schlaf
Um besser einschlafen zu können, sollten Sie bereits einige Zeit vor dem Schlafengehen auf eine sogenannte Schlafhygiene achten. Dies umfasst Verhaltensweisen, die einen gesunden Schlaf fördern. Dazu gehört beispielsweise eine angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer. Es sollte kühl und dunkel sein. Bei Dunkelheit wird das Schlafhormon Melatonin im Körper produziert, wodurch wir müde werden. Daher sollte so wenig helles Licht wie möglich im Schlafzimmer vorhanden sein, auch nicht von Laptops oder Smartphones. Versuchen Sie, nach Möglichkeit immer zur gleichen Zeit aufzustehen, damit sich Ihr Körper an einen festen Rhythmus gewöhnt. Vermeiden Sie einige Stunden vor dem Schlafengehen Alkohol, Koffein und üppige Mahlzeiten.
Abendritual statt Gedankenkreisen
Viele Menschen haben Schwierigkeiten, die Sorgen des Tages hinter sich zu lassen. Stattdessen nehmen sie das Gedankenkarussell mit ins Bett. Der Versuch, um jeden Preis einzuschlafen, kann die Anspannung und Unruhe sogar noch verstärken. Gehen Sie daher erst ins Bett, wenn Sie sich wirklich müde fühlen, und versuchen Sie vorher, Abstand vom Tag zu gewinnen. Finden Sie Ihr persönliches Abendritual, bei dem Sie sich entspannen und zur Ruhe kommen können. Das kann ein gutes Buch auf dem Nachttisch sein, eine Yoga-Session oder Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Meditation. Entscheidend ist, was Ihnen guttut.