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Abbildungen gefährlicher Pilze

Eine Auswahl von zehn toxischen Pilzarten in unseren Forsten

Gefährliche Pilzgewächse in unseren Wäldern: Der Grüne Knollenblätterpilz

Der Grüne Knollenblätterpilz trägt vermutlich die Hauptverantwortung für die überwiegende Mehrheit der letalen Pilzintoxikationen. Obwohl sein Geschmack durchaus als angenehm empfunden wird, manifestiert sich seine verheerende Wirkung erst mit einer signifikanten zeitlichen Verzögerung, was ihn besonders riskant erscheinen lässt: Symptome wie Brechreiz, abdominale Beschwerden, Emesis und Diarrhö treten in der Regel erst etwa sechs Stunden nach der Einnahme auf. Besonders irreführend ist die Tatsache, dass sich der Zustand der betroffenen Person im Anschluss daran vorübergehend bessert, ehe eine zweite Giftkomponente unwiederbringliche Schädigungen der Leber hervorruft.

Alleine eine frühzeitig eingeleitete therapeutische Maßnahme vermag den letalen Verlauf dieser Intoxikation zu verhindern. Da junge Pilze oft noch nicht ihre charakteristische grüne Farbe aufweisen, können unreife Exemplare mühelos mit Bovisten, einer anderen Pilzart, fehlidentifiziert werden.

Potenziell gefährliche Spezies in unseren Forsten: Der Kegelhütige Knollenblätterpilz

Wegen seines hell getönten Pilzhutes wird der Knollenblätterpilz gelegentlich für einen Champignon gehalten, zumal er geschmacklich angenehm mild erscheint. Dennoch besitzt er eine Toxizität, die der seines nahen Verwandten, des Grünen Knollenblätterpilzes, in nichts nachsteht.

Toxische Pilze in unseren Waldgebieten: Der Karbol-Egerling

Dieser Pilz, der auch unter dem Namen Gift-Champignon bekannt ist, wächst gleichermaßen auf Grasflächen und weist zudem eine botanische Verwandtschaft mit den herkömmlichen Champignons auf. Der Karbol-Champignon führt jedoch karzinogenes Phenol mit sich, weshalb er während des Kochprozesses einen markanten Desinfektionsmittelgeruch absondert und Nausea hervorrufen kann.

Schädliche Pilze in unseren Waldgebieten: Der Orangefuchsige Raukopf

Aufgrund seiner aufgerichteten Hutform könnte der Orangefuchsige Raukopf mit Eierschwämmen (Pfifferlingen) verwechselt werden. Jedoch besitzt er eine geringfügig dunklere Kolorierung und verfügt über typische, am Stiel nicht herablaufende Lamellen, die ihn von anderen Arten abgrenzen. Ein subtiler Geruch nach Rettich und ein sanfter Geschmack kennzeichnen diesen Pilz. Auf diese Weise wird seine latente Gefahr verborgen: Der Raukopf birgt nämlich potenziell tödliche Nephro- und Hepatotoxine in sich.

Die Anzeichen einer Intoxikation können frühestens nach einer Frist von zwei Tagen in Erscheinung treten, mitunter jedoch auch erst nach zwei Wochen offensichtlich werden. Dies erschwert die Diagnostik erheblich und verleiht dem Pilz eine äußerst tückische Natur.

Gefahrvolle Pilzarten in unseren Wäldern: Der Spitzgebuckelte Raukopf

Der Spitzgebuckelte Raukopf gleicht dem Orangefuchsigen Raukopf nicht nur in bemerkenswertem Maße optisch. Er birgt vielmehr auch die identischen Toxine und stellt somit eine vergleichbar hohe Gefahr dar. 

Toxische Pilze in unseren Forsten: Der Gifthäubling

Unter dem Namen Nadelholzhäubling ist diese Spezies ebenfalls bekannt und findet sich bevorzugt in kleineren Ansammlungen wachsend. Die von ihm enthaltenen Toxine sind identisch mit jenen der Knollenblätterpilze. Bereits einhundert Gramm (100 g) dieses Pilzes können eine letale Wirkung entfalten. Aufgrund seines modrigen Geruchs wird der Verzehr jedoch zumeist gemieden, obwohl sein Aussehen dem des genießbaren Stockschwämmchens ähnelt.

Gefährliche Pilzgewächse in unseren Waldregionen: Der Fliegenpilz

Obwohl er nur in seltenen Fällen zum Tod führt, vermag er in größeren Mengen durchaus ernsthafte Intoxikationen hervorzurufen. In ihm sind psychotrope Wirkstoffe enthalten, die sowohl Halluzinationen als auch Myoklonien (Muskelzuckungen) induzieren können. Folglich gilt er nicht bloß als ästhetisch ansprechend, sondern wird auch als ein "Pilz zum Fliegen" charakterisiert. Im Jahr 2022 gelang es diesem 'Schönling' übrigens, zum 'Pilz des Jahres' gekürt zu werden.

Toxische Pilze in unseren Waldungen: Der Pantherpilz

Dieser Pilz präsentiert sich optisch ähnlich dem Fliegenpilz, allerdings ohne dessen rote Farbgebung, dafür jedoch mit einer charakteristisch hellbraunen Hutkappe. Infolgedessen besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem zum Verzehr geeigneten Perlpilz sowie dem Grauen Wulstling. Ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal bilden die leuchtend weißen Velumreste auf der Pileushaut; bei den nicht-toxischen Vergleichsarten sind diese hingegen niemals von weißer Farbe. Dieser Pilz führt die identischen Toxine wie der Fliegenpilz mit sich, allerdings in einer leicht erhöhten Konzentration.

Bedrohliche Pilze in unseren Forsten: Die Frühjahrs-Lorchel

Unreife Individuen dieser Art werden häufig mit verzehrbaren Morchelarten verwechselt. Die sogenannte Früh- oder Frühjahrs-Lorchel birgt eine toxische Substanz, welche sich durch Kochen oder Trocknungsprozesse nahezu vollständig verflüchtigen kann. Da jedoch bei einer Intoxikation das Risiko permanenter Organschäden persistiert, wird von einer Konsumation grundsätzlich dringend abgeraten.

Schädliche Pilze in unseren Waldlandschaften: Der Kahle Krempling

Der Kahle Krempling entfaltet seine toxische Wirkung primär im unverarbeiteten, also rohen, Zustand. Über viele Jahrhunderte hinweg wurde er nach dem Kochen als exzellenter Speisepilz hochgeschätzt, bis unerklärliche Intoxikationen nach seinem Konsum bekannt wurden.

Circa fünfzig Prozent der Kremplingsarten führen ein spezifisches Antigen mit sich. Dieses kann nach wiederholtem Konsum eine Hyperreaktion des körpereigenen Immunsystems hervorrufen. Diese Reaktion führt zur Hämolyse (Zerstörung der roten Blutkörperchen) und kann im schlimmsten Fall letal verlaufen.

Kein Vertrauen in digitale Pilzbestimmungsanwendungen setzen

Sollte jemand unsicher sein bezüglich der genauen Identität eines Pilzes, den er vorfindet, empfiehlt es sich dringend, diesen besser unberührt zu lassen. Ebenso ist es ratsam, bei Unsicherheit nicht auf Smartphone-Applikationen zur Pilzbestimmung zu vertrauen. Der Pilzsachverständige Tobias Traulich empfiehlt demgemäß, sich nicht auf mobile Anwendungen zur Pilzidentifikation zu stützen. Er berichtete, er habe persönlich schon mehrere dieser Applikationen getestet und finde es dabei besonders problematisch, wenn man lediglich ein einziges Bild aufnimmt und die Anwendung daraufhin nur wenige Ergebnisse ausspuckt. Er habe dabei bereits häufig vollkommen inkorrekte Resultate erhalten.

Es ist zwar denkbar, dass sich die Resultate im Laufe der Zeit durch eine größere Menge an Daten, die für die Analyse bereitgestellt werden, optimieren könnten. Demgegenüber erachtet der Fachmann Bücher als geeigneter für die Pilzidentifikation. Er vertritt die Ansicht, man sollte eher ein gutes Nachschlagewerk zurate ziehen und die Bestimmungsmerkmale dann tatsächlich schrittweise studieren und im Gedächtnis festigen. Letzten Endes könnte es nämlich rasch geschehen, dass man einen ungeeigneten oder sogar toxischen Pilz in den Sammelkorb legt.

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