Verholzte Clematis zurückschneiden
Clematis zurückschneiden
Schnittmaßnahmen bei der Anpflanzung und im ersten Standjahr
Unmittelbar bei beziehungsweise nach der Anpflanzung sollten Sie die Clematis - unabhängig von möglicherweise vorhandenen Blüten oder Knospen - ein wenig kürzen. Dies unterstützt das anfänglich wichtige Wurzelwachstum und somit eine nachhaltig erfolgreiche Etablierung der Pflanze.
Im ersten Standjahr sollten Sie darüber hinaus Waldreben der Schnittgruppe I und II im Herbst oder zeitigen Frühjahr auf maximal 40 cm zurückschneiden. Das begünstigt einen buschigeren Pflanzenaufbau. Eine Bergwaldrebe aus der Montana-Gruppe beschneiden Sie ausschließlich bei Bedarf, wenn die Pflanze sehr wenige Triebe aufweist, die noch nicht stark verholzt sind. Der Aufbauschnitt kann ebenso nach der Blüte im Folgejahr und lediglich an wenigen Trieben erfolgen.
Blüteperiode von Staudenclematis ausdehnen beziehungsweise anpassen
Bei den staudig wachsenden Waldreben aus der Schnittgruppe drei ist es ein Leichtes, die Blütezeit durch einen umfassenden Rückschnitt nach der Blüte zu verlängern. Um es präziser auszudrücken: Diese werden, sofern dies rechtzeitig im Laufe des Jahres geschieht, erneut aus der Basis austreiben und ein zweites (gegebenenfalls ebenso drittes oder sogar viertes) Mal neue Blüten ansetzen. Grundsätzlich treiben diese Sorten bei einem Rückschnitt immer wieder neu aus, solange die Temperatur und Lichtbedingungen es gestatten. Diese Vorgehensweise kann somit bei entsprechenden Witterungsverhältnissen auch mehrmals wiederholt werden.
Clematis pinzieren, um die Blüte zu verzögern
Wurden die Clematis in Kombination mit Rosen gesetzt und es zeigt sich, dass die Clematis beispielsweise regelmäßig 1-2 Wochen vor der Rose blüht - sich also niemals zeitgleich Blüten zeigen -, eignet sich diese Methode ebenfalls, um die Blütezeit &39;zu synchronisieren&39;. Hierzu wird der frische Austrieb der Clematis nach der Zeit, um die die Blüte von der der Rose abweicht, noch einmal weit heruntergeschnitten, was auch mehrfach geschehen kann. Mit etwas Erfahrung über die Jahre ist es auf diese Weise sehr gut machbar, ein optimales Bild aus beiden Pflanzen in voller Blüte zu erzielen. Besonders geeignet sind Cl. viticella und Cl. Jackmanii sowie daraus hervorgegangene Sorten.
Dabei müssen nicht zwingend alle Triebe gekürzt werden; wird lediglich ein Teil der Triebe (mehrmals) beschnitten, baut sich die Blütenpracht in Etappen auf - was obendrein zu einer insgesamt längeren Blüte führt. Beim Pinzieren der Clematis im Austrieb ist darauf zu achten, dass ausreichend Nährstoffe für einen mehrfachen Neuaustrieb zur Verfügung stehen und der eventuell mehrmalige starke Rückschnitt ebenso zu einer viel buschigeren Pflanze führt, die mehr Platz beansprucht.
Die jeweilige Sorte kann &39;so oder so&39; behandelt werden / die Blütezeit soll moderat verändert werden
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Rückschnitt nicht zum Selbstzweck erfolgt, sondern um der Pflanze zu helfen. Mit Ausnahme der Sorten, bei denen die Schnittgruppe eindeutig von der botanischen Art abhängt, können sehr viele Clematis ebenso abweichend des recht starren Schemas der Schnittgruppen behandelt werden. So gedeihen viele Hybriden sowohl, wenn sie nach Schnittgruppe II als auch nach Schnittgruppe III gepflegt werden. Der Unterschied liegt in der Blütezeit, der Dauer der Blüte und gegebenenfalls ebenso, ob gefüllte oder lediglich einfache Blüten in Erscheinung treten.
Der korrekte Schnitt vieler Clematis ist demzufolge oft mehr von Ihren Präferenzen und den sich durch den Pflanzpartner ergebenden Anforderungen an die Blütezeit, die Dauer und Form der Blüte und ebenso eine mögliche Zusammenlegung des Schnitts mit der Begleitpflanze abhängig als von den in den Schnittgruppen schriftlich festgehaltenen Vorgehensweisen.
Clematis tolerieren kreative Schnittexperimente im Regelfall recht gut, und - mit Ausnahme weniger Ausnahmen der Schnittgruppe I - ist es ebenso kaum möglich, eine Waldrebe durch Rückschnitt vollständig aus dem Tritt bis hin zum Absterben zu bringen.
Schnitt bei Welke und abgeknickten oder gebrochenen Trieben
Ist die Clematis von Clematiswelke betroffen, sollten Sie die betroffenen Triebe weit, bis auf wenige Zentimeter über der Basis, abschneiden. Sollten in den darauffolgenden Tagen beziehungsweise Wochen weitere Triebe von Welke befallen werden, schneiden Sie ebenso diese weit ins gesunde Holz zurück. Hierbei ist die Schnitthygiene von Bedeutung. Arbeiten Sie an befallenen Trieben ausschließlich mit gut sterilisierten Scheren und verwenden Sie diese nach der Arbeit nicht ohne vorherige Sterilisation an gesunden Pflanzen. Überprüfen Sie sorgfältig, ob das Welken tatsächlich die gefürchtete Welke ist oder nicht auf eine Verletzung (siehe unten) zurückzuführen ist.
Durch Wind, Niederschlag oder andere Gegebenheiten geknickte oder abgebrochene Triebe, die infolgedessen welk werden, schneiden Sie unterhalb der sichtbaren Verletzung ab.
Clematis schneiden: interessante Links
Sofern Sie der englischen Sprache kundig sind, empfehlen wir insbesondere die Lektüre dieses Interviews mit Linda Beutler.
Zu guter Letzt: Der Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Clematis zurückschneiden, bietet sich stets ebenso an, diese auch => zu düngen.